Vereinschronik

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Mit ca. 1.300 Mitgliedern bildet die “Spielvereinigung Warsingsfehn” den zahlenmäßig größten Verein der Gemeinde Moormerland und bietet mit Badminton, Basketball, Fußball, Gymnastik mit Aerobic und Stepaerobic, Handball, Kampfsport, Turnen für Kinder und Senioren, Kindertanz, Leichtathletik, Tischtennis und Volleyball ein vielfältiges Angebot in Sachen Sport. Die Initiative nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges einen neuen Sportverein zu Gründen, ging von einigen sportbegeisterten Fehntjern aus, nämlich Friedrich Saathoff, Albertus Schnau und Jan Surmeyer. Sie trafen sich im Februar 1946 mit Hans Ihler, Meinhard Schmidt, Johannes Fuhs, Wilhelm Bootsmann, Albert Neehus und Dietrich Vehn in der Gaststätte Poppinga, um die Vereinsgründung in die Wege zu leiten. Die konstituierende Versammlung fand wenige Wochen danach ebenfalls bei R. Poppinga statt. Der neugegründete Verein gab sich den Namen “Spielvereinigung Warsingsfehn” und wählte Wilhelm Bootsmann zu seinem 1. Vorsitzenden. Die Organisation übernahm Friedrich Saathoff. Er sorgte auch für die notwendige Genehmigung der Vereinsgründung durch die britische Militärbehörde in Leer. Das Gelände für das Spielfeld stellte Vereinswirt Rudolf (Ruudje) Poppinga zur Verfügung. Die Resonanz auf die Gründung der “Spielvereinigung” in der Bevölkerung war so erfreulich, dass bereits im Juni 1945 150 Mitglieder registriert wurden. Vor dem Kriege hatte es schon zwei selbständige Sportvereine gegeben: den Verein “Ballsport Warsingsfehn” (BSW) und “Fortuna Warsingsfehnpolder-Veenhuserkolonie”. Wegen fehlender Unterlagen ist der Vereinsname nicht eindeutig belegbar. Die Doppelbezeichnung “Warsingsfehnpolder-Veenhuserkolonie” ist möglicherweise dadurch zu erklären, dass Spieler aus Warsingsfehn und Veenhusen der “Fortuna” angehörten. Ferner ist zu beachten, dass sich der Sportplatz in der Veenhuser Kolonie befand. Der 1924 gegründete Sportverein “Eala Frya Fresena” Veenhusen existierte offenbar bei Gründung der “Fortuna” Ende der zwanziger Jahre nicht mehr. Im allgemeinen Sprachgebrauch war zumeist nur von der “Fortuna” die Rede. Der “Ballsportverein” bestand seit 1931. Gespielt wurde an der Osterwieke in der Nähe des Vereinslokals Eckhoff. Das Grundstück, auf dem sich der Sportplatz befand, gehörte Remmer Reemts, heute steht dort das alte Postgebäude. Die “Fortuna” besaß ihr Domizil bei der Gaststätte Habbe Stöhr in Veenhuser Kolonie. Habbe Stöhr gehörte zu den Mitbegründern des Vereins, Vorsitzender der Fortuna war Ailt Boelsen. Beide Vereine führten Freundschaftsspiele gegen Mannschaften der Nachbarvereine und bereits Punktspiele auf Kreisebene durch. Eine Begrenzung auf Warsingsfehn oder eine Trennung nach Ortsteilen gab es nicht. So spielten zum Beispiele die Gebrüder Akkermann (Haijo, Gerhard und Jan) aus Rorichmoor ebenso wie die Gebrüder de Buhr (Johann, Gerhard und Reinhard) aus Warsingsfehn und die beiden Brüder Friedrich und Gerhard Saathoff aus Jheringsfehn bei der “Fortuna”. Weil sehr viele Spieler zur Wehrmacht eingezogen waren, wurde der Spielbetrieb bei Kriegsbeginn 1939 in beiden Vereinen eingestellt. Nach Gründung des “Spielvereinigung” 1946 traten viele Spieler aus beiden ehemaligen Vereinen dem neu ins Leben gerufenen Sportverein bei, um endlich wieder Fußball spielen zu können. “. Die frühere “Fortuna” nahm ab 04.02.1948 unter dem neuen Namen “Vfl Fortuna Veenhusen” den Spielbetrieb wieder auf. An der Spitze des Vereins stand seinerzeit Ihno Kuhlmann. Zunächst ging es darum, die Poppingasche Wiese bespielbar zu machen. Unter tatkräftiger Anleitung des langjährigen Vorsitzenden Hero Brahms legten sich die Spieler selbst ins Zeug, um das während der Woche als Kuhweide genutzte zum Teil abschüssige Gelände einzuebnen und jeweils als Spielfeld herzurichten. Oft musste unmittelbar vor Spielbeginn Gras gemäht werden. Die äußeren Unzulänglichkeiten konnten jedoch der Spielbegeisterung keinen Abbruch tun. Schwieriger war es, geeignete Schuhe und Sportbekleidung zu beschaffen. Manche Tauschgeschäfte waren zu tätigen. D. Vehn wusste zu berichten, dass die Reparatur der zunächst von der Schule Warsingsfehnpolder entliehenen Bälle beim Sattler nur gegen Lieferung von “Naturalien” durchzusetzen war. Der von der SV verpflichtete Trainer Kraneburg aus Emden durfte sich vor jedem Training bei verschiedenen Spielern erst einmal satt essen. Mehrere Spieler brachten zu dem Trainingsstunden belegte Brote mit, “um dat de utsmacht Rheinländer erst mal ördentlich wat achtert Ribbens kreeg”. In den Jahren 1946/47 fanden sogenannte “Kalorienspiele” statt: Auswärtige Mannschaften, wie z. B. aus dem Kohlenpott Essen-Kupferdreh, wurden als attraktive Gegner eingeladen und nach dem Spiel mit Bratkartoffeln und Spiegeleiern bewirtet. Die Umzäunung des Sport- platzes entstand aus Pfählen, die man nach einem Spiel im Hümmling heimlich “organisiert” hatte. Die alten “Kämpen” erinnern sich, dass zu Spielen bei auswärtigen Vereinen, zum Beispiel in der Krummhörn, in Leer oder im Overledinger Spieler und Zuschauer auf den offenen Anhänger einer Zugmaschine “verladen” und befördert wurden. Fahrten nach Aurich oder zu “Rajen” Westrhauderfehn per Fahrrad stellten keine Seltenheit dar. Fußballbegeisterung und Ehrgeiz zahlten sich aus: Die Fehntjer stellten bald eine schlag- kräftige Mannschaft. Ab 1947 gab es neben Herren- und Jugendmannschaften im Fußball auch eine Damenhandballmannschaft, die wegen der fehlenden Halle allerdings nur in den Sommermonaten spielen konnte. Die Errichtung der 14 x 28 Meter großen Turnhalle bei der Schule Warsingsfehn Ost im Oktober 1965 eröffnete dem Verein die Möglichkeit, das Basketballspielen in das Programm aufzunehmen. Die zweite Abteilung war geboren. 1969 folgte die Gründung der Leichtathletik-Abteilung, seit 1971 wird Tischtennis als Wettkampf angeboten. 1973 konnte der Hauptplatz mit Stehtribünen im Sportzentrum am Randkanal in Betrieb genommen werden. Beim ersten Punktspiel am 17.08.1973 gegen Einswarden mit dem Ergebnis von 2:0 für den SVW wurden auf dem neuen Platz ca. 1200 Zuschauer gezählt. Im gleichen Jahr gelang der 1. Fußballelf der Aufstieg in die Bezirksliga. Zu den sportlichen Höhepunkten der Fußballer gehörte 1980 das Erreichen des Halbfinales im Bezirkspokal-Wettbewerb Weser-Ems nach Siegen gegen klassenhöheren Mannschaften aus Rastede, Bad Zwischenahn und Molbergen. Warsingsfehn unterlag schließlich im Halbfinale gegen BW Langförden mit 2:1. Das sportliche Angebot konnte in den siebziger Jahren wesentlich erweitert werden: Volleyball gibt es seit 1974, es folgten die Gründung der Sparte Damen-Gymnastik und Handball, schließlich wird seit 1980 Badminton gespielt. Später folgten Kinderturnen, Aerobic, Kindertanz, Völkerball und zuletzt Stepaerobic. Zu dieser Aufwärtsentwicklung trug entscheidend die Tatsache bei, dass ab 1978 die neue Turnhalle bei der Schule Warsingsfehn West (15 x 27 Meter) und ab 1979 die 27 x 45 Meter große Sporthalle bei der Schule Moormerland durch die Sportvereine genutzt werden konnten. 1993 wurde im Sportzentum die vorhandene 100 Meter Kunststoff-Laufbahn auf 400 Meter erweitert. 1996 feierte der SVW sein 50 jähriges Bestehen. In einem Festakt im Sportheim wurde ein Rückblick vor geladenen Gästen gehalten. Im Jahre 1997 wurden die ranghöchsten Meisterschaften die bisher im Verein stattfanden, die Staffelmeisterschaften des Landes Niedersachsen, auf der Leichathletikanlage durchgeführt. Im gleichen Jahr war der SV Werder Bremen zu Gast beim SVW. In einem Freundschaftsspiel besiegte der SV Werder die Mannschaft des SVW mit 3:0. Nur 14 Tage später spielte der SVW auf Langeoog erneut gegen einen Bundesligisten. Diesmal war es der SC Freiburg, allerdings fiel die Niederlage mit 8:0 etwas höher aus. Die Abteilung Völkerball richtete ebenfalls 1997 die Niedersächsischen Meisterschaften in der Dreifachturnhalle aus. Quelle: 250 Jahre Fehngeschichte, Warsingsfehn 1736 – 1986 enthalten in der “50 Jahre Festzeitschrift” (Zusammenstellung/Redakteur Fritz Smidt) Die Festzeitschrift “50 Jahre SV Warsingsfehn” ist im Sportheim des SVW zu erwerben. In dieser Chronik sind noch viele weitere Berichte und Fotos enthalten.

Die Vorsitzenden seit der Gründung:

1946 Wilhelm Bootsmann
1946 bis 1953 Hero Brahms
1953 bis 1954 Walter Rhode
1954 bis 1956 Albert de Buhr
1956 bis 1960 Erich Haak
1960 bis 1961 Heinz Elbrecht
1961 bis 1962 Dieter König
1962 bis 1964 Erich Diersmann
1964 bis 1969 Harm Pauw
1969 Gerhard Köster
1969 bis 1970 Johann Lücht
1970 bis 1972 Friedrich Schrader
1972 bis 1974 Richard König
1974 bis 1975 Hinrich Janssen
1975 bis 1979 Richard König
1979 bis 1994 Heiko de Riese
1994 bis 2004 Wilhelm Fritzen
2004 bis 2010 Andreas Bohlen
ab 2010 Achim Baumann